eis auf tats? chliche oder vermeintliche? kologische Sachzw? nge gest? tzt werden. Alltagsweltlich ist Natur jedoch vor allem Gegenstand und Ort emotionaler Erfahrungen. Sie hat sogenannten eudaimonistischen Wert, weil sie aufgrund ihrer? Sthetischen Qualit? Ten und symbolischen Bedeutungen mit der Idee eines guten, sinnerf? Llten Lebens verkn? Pft ist. Voraussetzung f? R diese alltagsweltliche Perspektive ist, dass wir nicht mehr - naturabh? Ngig - in einer l? Ndlich-b? Uerlichen, sondern - distanziert von Natur - in einer st? Dtisch-industriellen, hoch tech nisierten Gesellschaft leben. eudaimonistische Wert von Natur ergibt sich, anders als ihr instrumenteller Wert, nicht aus physischen Eigenschaft en von Naturph? nomenen. Somit ist er auch nicht aus naturwissenschaftlich-? Kologisch beschreibbaren Eigenschaften ableitbar (so wie sich der k? Nstlerische Wert eines Gem? Ldes nicht aus den chemischen Eigenschaften der verwendeten Farben ableiten l? Sst). Vielmehr weisen wir der Natur diesen Wert zu, und zwar im Rahmen von kulturell gepr? Gten Wahrnehmungs- und Deutungsmustern. Deshalb kann dasselbe physische St? Ck Natur unterschiedlich, ja gegens? Tzlich wahrgenommen, gedeutet und bewertet werden. Unsere emotionalen Naturerfahrungen sind zwar stets subjektiv-individuell, bewegen sich aber immer im Rahmen kulturell gepr? Gter, intersubjektiver Muster, sodass man? Ber sie diskutieren kann.
Landschaft und Wildnis sind das Resultat zweier solcher Wahrnehmungs- und Deutungsmustern. Das hei? T, wenn wir von Landschaft oder Wildnis sprechen, so sprechen wir nicht? Ber einen Gegenstand von der Art eines Ackers oder Wassereinzugsgebietes, nicht? Ber einen naturwissenschaftlich beschreibbaren Zustand von Natur und auch nicht? Ber? Kosysteme.:Symbolische Gegenweltist Natur immer dann, wenn wir sie als Gegenwelt zur kulturellen bzw. zivilisatorischen Ordnung deuten und dabei ihre Unbeherrschtheit betonen. Das gesamte Mittelalter hindurch galt Wildnis, v or allem Waldwildnis, als Ort des B? Sen, den man meiden sollte. Heutzutage hat sie vor allem positive Bedeutungen. Diese sind seit Beginn der Neuzeit entstanden und basieren alle auf folgender Denkfigur: Erstens: Man kritisiert etwas an der vom Menschen geschaffenen gesellschaftlichen Ordnung. Zweitens: Man deutet die seit der Neuzeit entstandene Trennung von Mensch und Natur als Entfremdung. So wird drittens Natur zum positiven urspr? Nglichen Anderen bzw. Ort der Abwesenheit dieser Ordnung und Trennung.
Welche spezielle Bedeutung Wildnis im Rahmen dieser Denkfigur erh? lt, h? ngt ab vom Menschenbild bzw. Gesellschaftsideal und den jeweils f? R sie charakteristischen Begriffen von Freiheit, Vernunft und Ordnung. Wildnis hat deshalb eine Vielzahl von Bedeutung en, die sich teilweise widersprechen.
Nicht die Tatsache, dass ein Gebiet frei von Einfl? ssen des Menschen ist, macht es zu einer Wildnis, sondern dass es als Gegenwelt zur kulturellen bzw. zivilisatorischen Ordnung empfunden wird. Daf? R gen? Gt es, dass das Gebiet zumindest in einer f? R den Betrachter relevanten Hinsicht nicht vom Menschen gemacht ist. So erkl? Rt es sich, dass f? R manche Betrachter zB die Spontanvegetation auf Stadtbrachen eine Wildnis ist und f? r andere zB ein unbeeinflusstes Gebiet bereits deshalb in seinem Wildnischarakter beeintr? chtigt wird, weil es als Naturschutzgebiet beschildert wurde. In unserer Kultur dominieren heutzutage zwei positive Bedeutungen von Wildnis: Erstens: Wildnis symbolisiert die Utopie einer urspr? Nglichen, vollkommenen Ordnung, die vom Menschen zerst? Rt worden ist, sodass der Mensch nun entfremdet von? U? Erer und seiner eigenen, inneren Natur lebt. Wildnis steht f? R Freiheit von zivilisatorischer Entfremdung, f? R emotionale N? He zu einem paradiesischen Urzustand, f? R die Sehnsucht nach einer nat? Rlichen Ordnung.
Diese urspr? ngliche nat? rliche Ordnung wurde im Laufe der Kulturgeschichte der Wildnis unterschiedlich bestimmt. In der Physikotheologie war sie die von Gott geschaffene, harmonische, durch und durch zweckm ?? ige Ordnung. Diese sei wegen ihrer Komplexit? Tf? R den menschlichen Verstand nicht erkennbar, k? Nne vom Menschen aber? Sthetisch-intuitiv erfasst werden, wenn er Natur kontemplativ ohne Nutzungs- oder Erkenntnisinteressen betrachte. In der Aufkl? Rungskritik, etwa bei Rousseau, ist Wildnis der moralisch gute Naturzustand. In diesem leben die edlen Wilden in Harmonie miteinander und mit der Natur, weil sie sich noch an sich selbst orientieren statt an zivilisatorischen? U? Erlichkeiten und Scheinbed? Rfnissen. ? kologische Weltbilder nahmen die Idee einer urspr? nglichen, vollkommenen Ordnung auf. Sie behaupteten die Existenz eines urspr? Nglich intakten Naturhaushaltes bzw. urspr? nglich intakter, gesunder? kosysteme, die sich selbst regulieren und durch geschlossene Stoffkreisl? ufe dauer...