truktur). Unter der syntaktischen Valenz wird die Tatsache verstanden, daβ die Valenzträger auf grund ihrer kategorialen Angehörigkeit und auf Grund ihrer Verbindungsmittel syntaktische Rolle der Mitspieler und ihre morphologische Struktur der Mitspieler bestimmten [16] zB Das Verb "danken" fordert 3 Aktanten:
1. ein Substantiv im Nominativ;
2. ein Substantiv im Dativ;
3. eine Präpositionalgruppe mit "für";
Ich danke dir fГјr deine Hilfe.
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In der vorliegenden Abhandlung wählen wir im Anschluβ an K.-E. Sommerfeld und H. Schreiber als Ausgangspunkt 3 Valenzauffassungen:
1) Logisch - begrifflichhe Valenz, das es nur begrifflich angelegte und begrifflich nicht angelegte Partner geben kann.
2) Semantische Valenz, worunter die Tatsache zu verstehen ist, daβ bestimmte Wörter bestimmte Partner verlangen.
3) Syntaktische Valenz, hierunter fassen wir die tatsache, daβ die Valenzträger auf Grund ihrer Wortaufprägung die syntaktische Rolle und die morphologische Form ihrer Aktanten festlegen.
Unter Valenz verstehen wir die Fähigkeit eines Wortes, auf Grund seiner Bedeutung, Beziehungen zu anderen Wörtern herzustellen. Eine Valenz, die auf der bedeutung basiert, haben nicht nur die Verben, sondern auch die Wortarten Substantiv, Adjektiv, Adverb;
Dabei unterscheiden wir solche Aktanten, die unbedingt stehen müssen, damit der satz grammatisch richtig wird (obligatorische Glieder), und welche unter bestimmten Bedingungen stehen können (fakultative Glieder).
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Stufen der Valenzanalyse
Die Valenz eines Verbs wird in drei Stufen untersucht. p> Auf der I. Stufe (Wertigkeitsstufe) wird die quantitative Analyse vorgenommen. Es wird festgestellt, wieviel Mitspieler vom Verb gefordert werden, das heiβt, wieviel Leerstellen das Verb in einem minimalen Satzmodell eröffnet.
Nehmen wir das Verb besichtigen. Um einen Satz zu bilden, braucht das Verb minimum zwei Mitspieler:
Wir besichtigen die Ausstellung. p> Wenn wir die Ergänzung die Ausstellung weglassen, so ist der satz ungrammatisch: * Wir besichtigen. [17]
Ohne den zweiten Mitspieler hat das Verb keine satzbildende Kraft. Zeichnen wir den Stellenplan des Satzes: ... besichtigen ...
Das Verb besichtigen eröffnet zwei Leerstellen, dieses Verb ist zweiwertig. Man beschreibt seine Wertigkeit auf solche Weise: besichtigen2. p> Es gibt nullwertige, einwertige, zweiwertige, dreiwertige Verben. p> Als nullwertige gelten unpersönliche Verben: Es scheint. Es regnet. Es donnert. Hier ist die erste Stelle nur formal ausgefüllt. Nach W. Schmidt aber sind solche Verben einwertig (einstellig), weil das unpersönliche es eine Stelle vertritt. [18]
Einwertig sind die Verben, die mit einem Mitspieler einen grammatisch richtigen Satz bilden: schlafen1, arbeiten1, lachen1 ua
Das Kind schläft. Der Vater arbeitet. Das Mädchen lacht. p> Zweiwertig sind die Verben - besuchen2, gefallen2, vertrauen2 u. a.
Vgl.: Er besucht seinen Freund. Der Film gefällt mir. p> Dreiwertige Verben - legen3, beibringen3, verdanken3 ua eröffnen drei Leerstellen: Er legt das Buch auf den Tisch.
Der Kranke verdankt dem Arzt seine Genesung. p> Der Lehrer bringt den Schülern das Rechnen bei. p> Auf quantitativen Stufe wird zwischen der obligatorischen und der fakultativen Valenz unterschieden. Es gibt Verben, die in einem Kkontext nur eine Leerstelle eröffnen, in einem anderen - zwei Leerstellen. In der tradizionellen Grammatik werden solche Verben halbtransitive Verben genannt. Das sind die Verben lesen, singen, tanzen, studieren u. a. Das Satzminimum [19] kann beei solchen Verben verschieden sein: Er liest. Oder: Er liest ein Buch. p> Er singt. Oder: Er singt ein Lied. p> Er studiert.Oder: Er studiert Medizin. br/>
Der zweite Mitspieler ist nicht immer angegeben, aber stets mitgedacht. Diese fakultative Valenz wird auf folgende Weise bezeichnet: essen 1 (2), lesen 1 (2). Die obligatorische Valenz steht ohne Klammer, die fakultative - in Klammern. p> Die fakultative Vaalenz ist mit freier Fügungspotenz nicht zu verwechseln. Die Fügungspotenz gestattet dem Verb, unzählige, für den Satzbau nicht notwendige Satzglieder anzuschlieβen: Jetzt liest er im Lesesaal mit groβem Interesse ein spannendes Buch. p> Die II. Stufe der Analyse ist die qualitative Untersuchung der verbalen Valenz. Auf dieser Stufe wird die grammatische Umgebung (die Distribution) des Verbs ermittelt. Das heiβt, es wird festgestellt, welche Mitspieler die vom Verb geforderten Leerstellen ausfüllen. Nehmen wir wieder das Verb besichtigen: Wir besichtigen die Ausstellung . p> Aus dem Satz ist ersichtlich, daβ zwei vom Verb eröffnete Leerstellen durch folgende Mitspieler besetzt werden: 1) durch Substantiv im Nominativ;...