rg Kachelmannvor die T? r des kleinen Hauses, das er f? r ein paar Monate gemietet hat. »Sind Sie endlich angekommen?«, Fragt er. Es war nicht ganz einfach, ihn zu finden in diesem Dorf im Aus land, wo er sich vor den Fernseh-und Fotokameras deutscher Reporter versteckt. Vor wenigen Tagen hat ihn das Landgericht Mannheim nach 43 Verhandlungstagen vom Vorwurf der Vergewaltigung freigesprochen. Der Prozess ist zwar noch immer nicht ganz zu Ende, weil die Staatsanwaltschaft Revision gegen das Urteil eingelegt hat. Aber der 52 Jahre alte Kachelmann, der fr? Her im Fernsehen das Wetter ansagte, ist wieder ein freier Mensch. Er bleibt auf der obersten Treppenstufe vor der Haust? R stehen, so als w? Sste er nicht, ob er die Besucher wirklich hereinbitten soll.
Ein k? hler Wind weht ihm entgegen,? ber den Weiden und W? ldern rund um das Dorf liegt eine geschlossene Decke aus grauen Wolken.
ZEIT: Herr Kachelmann, kalt ist es bei Ihnen. Wir haben uns viel zu d? Nn angezogen. Auf der Internetseite Ihres Wetterdienstes stand etwas von Sonnenschein. Eine krasse Fehleinsch? Tzung.
Kachelmann: Nein, das stand da nicht. : Doch. Es sollte heute sonnig werden. : Ach was. Ich habe es mir selber angeguckt. Da stand nichts von Sonne. Sie haben sich irgendeinen Schei? angesehen. (Lacht) Wenn Sie gute Journalisten w? Ren, dann h? Tten Sie sich die Vorhersage ausgedruckt und mir hier pr? Sentiert. Dann h? Tten Sie einen Beleg. Wir k? Nnen jetzt gleich im Internet nachgucken. Diese M? He k? Nnen wir uns machen. Oder Sie w? Hlen einen neuen Einstieg in unser Gespr? Ch.
ZEIT: Einverstanden, ein neuer Einstieg: Sie sind vom Landgericht Mannheim vom Vorwurf der Vergewaltigung freig esprochen worden. Zu welchem ??Zeitpunkt haben Sie gewusst, dass dies geschehen w? Rde?
Kachelmann: Erst, als der Richter es gesagt hat. : Sie haben bis zum Schluss an Ihre Verurteilung geglaubt? : Nein, nicht unbedingt. Es gab mir nahestehen de Menschen, auch Rechtsanw? Lte, die mir Mut gemacht haben. Aber ich hatte im Gerichtssaal so viel Irrationalit? T kennengelernt, vor allem auch von Mannheimer Staatsanw? Lten, dass ich bis zum Schluss mit der menschlichen Irrationalit? T rechnen musste. Noch im Sommer letzten Jahres - Monate nach meiner Verhaftung - hatte ich in einem Interview sinngem?? gesagt: Ich glaube an die deutsche Justiz. Diesen Glauben habe ich seitdem komplett verloren, was den Gro? Raum Mannheim angeht. Deswegen habe ich auch nicht unbedingt an einen Freispruch geglaubt.
ZEIT: H? tten Sie eine Verurteilung pers? nlich verkraftet? : Das wei? ich nicht. Ich habe viele Dinge verkraftet, von denen ich mir vorher nicht h? Tte vorstellen k? Nnen, dass ich sie verkraften w? Rde. Ich sa? 132 Tage lang in Untersuchungshaft. Unschuldig im Knast. Immer habe ich gedacht: Wann ist das vorbei? Wenn ich nun verurteilt worden w? Re, w? Re ich wieder in den Knast gekommen. Dann h? Tte ein Gericht mir dadurch meine S? Hne, die in Kanada leben, weggenommen. Die k? Nnen mich nicht mal eben im Knast besuchen. Das w? Re das Schlimmste gewesen. Und ich w? Re in den Augen der? Ffentlichkeit ein Vergewaltiger. Kein mutma? Licher, sondern ein verurteilter Vergewaltiger.
ZEIT: Wie genau haben Sie sich Ihre Verurteilung ausgemalt?
Kachelmann: Ic...